Präsentation der Analyse sozialer Dienstleistungen in der Nordwestschweiz – Hürden für soziale Beratungsdienste abbauen
Im Auftrag der Vereinigung für eine starke Region Basel Nordwestschweiz haben vier Studierende der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ein Studienprojekt mit dem Namen «Analyse sozialer Dienstleistungen in der Nordwestschweiz» durchgeführt. Analysiert wurden Beratungs- und Unterstützungsdienste in Aufgabenfeldern wie Alter, Armut, Behinderung, Beschäftigung, Budgetberatung, Familien und Erziehung, Migration, Selbsthilfe oder Sucht.
Die Vereinigung Starke Region Basel/Nordwestschweiz will, dass die Kantonsgrenzen im Sozialbereich durchlässiger werden. Beratungs- und Informationsdienste, zum Beispiel in den Themen Alter, Behinderung, Sucht oder Erziehungsberatung, sollen für alle Menschen der Region so einfach wie möglich zugänglich sein, selbst wenn eine Kantonsgrenze dazwischen liegt.
Mit dieser Zielsetzung hat die Vereinigung bei der Hochschule für Soziale Arbeit der FH Nordwestschweiz ein Projekt mit dem Titel «Analyse sozialer Dienstleistungen in der Nordwestschweiz» in Auftrag gegeben. Vier Studierende haben diese Analyse im Rahmen einer Projektwerkstatt durchgeführt und nun ihre Resultate präsentiert. Untersuchungsraum waren die beiden Basel, das aargauische Fricktal und die solothurnischen Bezirke Dorneck und Thierstein. Sie führten eine schriftliche Erhebung bei rund 70 Fachstellen und anschliessend vier vertiefende Interviews durch.
Die Mehrheit der antwortenden Institutionen gibt an, dass ihre Dienste kantonsübergreifend zur Verfügung stehen. Mehrheitlich gilt dies allerdings für Basel-Stadt und Baselland; deutlich seltener auch für die aargauische und solothurnische Nachbarschaft. Hinzu kommt, dass die Dienstleistungen nur zurückhaltend von Menschen eines Nachbarkantons in Anspruch genommen werden: Die Möglichkeiten sind entweder zu wenig bekannt, oder die unterschiedliche Gesetzgebung oder Mitfinanzierung – je nach Kanton – wirkt hemmend.
Die Studierendengruppe regt an, dass es pro Themenbereich eine Person geben soll, die innerhalb der ganzen Region eine koordinierende Funktion wahrnimmt. Dank ihr sollen die Fachstellen, welche im selben Feld, aber in verschiedenen Kantonen tätig sind, ihre Angebote besser aufeinander abstimmen und gemeinsam nach aussen auftreten. Zudem sollen sie vereint bei den politischen Entscheidungsinstanzen darauf hinwirken, dass die gesetzlichen Grundlagen in der Nordwestschweiz möglichst harmonisiert werden, ebenso die Finanzierungsmodalitäten.
Die Vereinigung Starke Region Basel Nordwestschweiz hat die Projektergebnisse mit Interesse entgegengenommen. Sie nimmt sich vor, die Empfehlungen schrittweise umzusetzen. Sie wird dazu ihre Kontakte zur Nordwestschweizer Regierungskonferenz nutzen. Es ist ihr erklärtes Ziel, dass niemand für eine Schuldenberatung von Witterswil nach Solothurn oder von Magden nach Aarau reisen muss und schon Mühe hat, die Fahrkosten aufzubringen – obwohl es eine entsprechende Beratungsstelle auch in Basel oder Pratteln gäbe.